TTV Letmathe 54 verlängert mit Hauptsponsor Medice – 1. Herren mit Verletzungsproblemen – zweite und vierte Herren im Aufstiegskampf – Strukturreform des WTTV hinterlässt mehr und mehr ihre Spuren
Es war eine intensive und themenreiche Jahreshauptversammlung, die am 11. März 2024 erstmals im R-Café in Letmathe stattfand. Nach Festlegung der Beschlussfähigkeit begrüßte der 1. Vorsitzende Emre Yenen die anwesenden Mitglieder. Im Anschluss gedachten die fünfunddreißig Stimmberechtigten dem verstorbenen Vereinsmitglied Heinz Fobbe in einer Schweigeminute, ehe sie sich den Vorstandsberichten widmeten.
Einen Rückblick auf das Jahr 2023 wagte der 1. Vorsitzende Emre Yenen im ersten Bericht des Abends. Es wurde zum ersten Mal ein Miniplatten-Tischtennis-Turnier durchgeführt, welches guten Anklang gefunden habe. Außerdem seien die Bezirksmeisterschaften ein voller Erfolg für die Jugendarbeit gewesen, da die Letmather Spieler nicht nur den mit Abstand größten Anteil aller Vereinsspieler ausmachten, sondern auch zahlreiche Top-Platzierungen erreicht wurden. Im letzten Jahr verkündete Yenen, dass der TTV trotz der Strukturreform, welche dem Verein deutlich weitere Fahrten und einen unattraktiven Spielbetrieb biete, ein aktiver Verein bleibe. Dies sei auch der Fall, jedoch hinterlasse die Reform bereits deutliche Spuren. Nach bereits erfolgten Abgängen zur letzten Winterpause (Krzeminski und Dykta) drohen dem TTV im Sommer weitere Abgänge spielstarker Akteure, die die langen Fahrten nicht länger auf sich nehmen können und wollen. Auswärtsspiele im neuen Bezirk dauerten zum Teil, inklusive An- und Abreise, 8 bis 9 Stunden – ein Zustand, der nicht tragbar sei. Auch Eltern und Betreuer, die sich in den letzten Jahren gerne um die Organisation von Auswärtsfahrten kümmerten, seien abgeschreckt und immer seltener bereit, ihre Freizeit für unverhältnismäßig lange An- und Abreisen zu opfern. “Daran hängt auch ein wachsender Kostenapperat für Kilometer- und Betreuungsgelder”, so Yenen. Aus diesem Grund habe der Vorstand erneut verschiedene Lösungen eruiert, um der Bezirksproblematik langfristig zu entgehen. Eine Vereinsneugründung werde ebenso diskutiert wie Kooperationen zwischen den Bezirken, inklusive erneuten Anträgen auf Bezirkswechsel sowie einer Meldung einzelner Mannschaften im Spielbetrieb über den Fusionsverein der SG Eintracht Ergste. Die Richtung im Vorstand und im gesamten Verein sei klar und unmissverständlich: “Wir akzeptieren kein Sterben auf Raten – wir wollen und müssen zum Wohle unserer Mitglieder raus aus dem Bezirk Südwestfalen” – , so Yenen abschließend zur Reformthematik. Des Weiteren sprach der 1. Vorsitzende die geplante Satzungsänderung an. Diese sei vor allem zur Modernisierung und zur Verkleinerung des Vorstandes notwendig, um insbesondere die Organisation innerhalb des Vorstandes zu vereinfachen.
Zudem bedankte sich Emre Yenen bei allen Sponsoren, insbesondere den beiden Hauptsponsoren Medice und Dieckmann Immobilien . Mit Medice konnte für das Jahr 2024 eine neue Vereinbarung getroffen werden. Der ausscheidende Schatzmeister Daniel Jastrzebski präsentierte den Kassenabschluss für das Jahr 2023, in dem der TTV seit vielen Jahren erstmals leicht rote Zahlen schrieb. Maßgeblich dafür verantwortlich war eine höhere vierstellige Textilanschaffung für den gesamten Verein. Ergänzend führte der bisherige 1. Geschäftsführer Arian Zimny die erfolgreichen Förderungen an, die der TTV im abgelaufenen Kalenderjahr erzielen konnte.
Sportwart Torben Majewski bezog anschließend Stellung zur sportlichen Situation des Vereins. Durch den Bezirkswechsel seien die Spielklassen angepasst worden. Unter anderem sei dadurch der Wettkampfgedanke in vielen Mannschaften verloren gegangen. Es gehe mehr darum hinnehmbare Fahrten zu haben als sportlich attraktive Duelle, was dem Sport und seinem Wettkampfgedanken schaden würde. “Abzuwarten sind nun die Ergebnisse der einzelnen Mannschaften und die Rückmeldungen der Spieler für die Planung der neuen Spielzeit” , so Majewski. Ergänzend führte der 2. Jugendwart Nils Weskamm die Ergebnisse des Nachwuchses an. Im U19-Bereich stellt der TTV Letmathe drei von lediglich noch acht vorhandenen Mannschaften der Nordgruppe des Bezirkes. Es fehle die Abwechselung und der sportliche Anreiz in dem leistungstechnisch wohl schwächsten Bezirk des WTTV. Erfreut zeigte sich der Letmather B-Lizenztrainer hingegen über die weiterhin trainingsfleißigen Nachwuchsspieler im TTV-Jugendtraining. Des Weiteren sprachen die Vereinsverantwortlichen einige positive, aber auch problematische Themen an. So führte Yenen den weiterhin erfolgreichen Verlauf der Fusion mit der SG Eintracht Ergste an. Vieles sei jedoch aufgrund des nach wie vor massiven Arbeitsaufwandes im Rahmen der Strukturreform liegen geblieben. Majewski regte auch in diesem Jahr an, über Modelle für die Akquise neuer NachwuchsspielerInnen nachzudenken. Maßnahmen seien jedoch erst dann nachhaltig und sinnvoll, wenn eine Teilnahme am Spielbetrieb im Wunschbezirk Mittleres Ruhrgebiet gegeben sei.
In der Aussprache zu den Berichten wurde der Vorstand für seine Arbeit gelobt und einstimmig entlastet, so dass die Neuwahlen beginnen konnten. Im Zuge der beschlossenen Satzungsänderung wurden mit Weitsicht folgende Personen neu gewählt: Emre Yenen (Damenwart), Jan Grünewald (Beisitzer), Timo Schmitz (2. Schatzmeister), Arian Zimny (1. Schatzmeister), Finn Simon (1. Geschäftsführer), Torben Majewski (1. Jugendwart) und Marcus Schmidt (2. Vorsitzender) sowie Marcus Phillipps (Kassenprüfer). Aus dem Vorstand verabschiedet wurden Karsten Schmitz (ehem. 2. Vorsitzender), Markus Koch (ehem. 1. Jugendwart), Daniel Jastrzebski (ehem. 1. Schatzmeister) und Ali Faisal (ehem. Damenwart). Allen gebührt ein großer Dank für die langjährige Arbeit im Vorstand!
Für ein lebendiges Vereinsleben können sich die Mitglieder auch in diesem Jahr auf einige soziale Angebote freuen. Den Startschuss gibt die Neuauflage des Miniplatten-Tischtennis-Turniers am 06.04.2024 in der Turnhalle Kirchstraße. “Die Terminierung weiterer Events ist in Planung” – , so Yenen zum Abschluss des Abends.