Die intensive Nachwuchsarbeit trägt Früchte
Letmathe. TTV Letmathe bekommt viel Lob für Ausrichtung der Top 32-Ranglisten der Altersklassen U11 und U15.
Großveranstaltungen sind für den Tischtennisverein Letmathe wahrlich kein Neuland, doch ein Turnier von der Qualität einer WTTV-Rangliste Top 32 bedeutete dann doch eine Premiere für die 54er. An 16 Platten, die zum Teil aus anderen Hallen herübergebracht werden mussten, spielten mehr als 100 Nachwuchsakteure der Altersklassen U11 und U15 ihre Rangfolgen aus.
„Das Turnier ist für uns und für Letmathe eine tolle Sache. Einige Spiele werden sogar im Internet gezeigt“, freute sich Emre Yenen, seit vier Jahren Vorsitzender der Gastgeber. Grund zur Freude bereitete ihm aber auch der eigene Sohn Arda. Der elfjährige Schüler mischte als einer der jüngsten Teilnehmer bereits im U15 Feld mit. Dort trifft er zumeist auf körperlich deutlich überlegene Kontrahenten, doch das ist beim Tischtennis kein Problem, schließlich hat Yenen auch schon Einsätze in der ersten Herrenmannschaft absolviert und spielt, obwohl noch Schüler, in der Jugend mit.
Schon vor einer Woche war Yenen bei der U13-Rangliste in Detmold zusammen mit den beiden Letmathern Sebastian Koch und Louis Herberg aktiv. Während Letztgenannter sich als Nachrücker für die 24er Endrangliste in den Fokus spielte, schafften Koch und Yenen direkt die Qualifikation. Dass dieser jetzt in Letmathe bei den deutlich älteren Jahrgängen mitmischen kann, hängt mit seiner Teilnahme am Fünf-Länder-Kampf für das Team des westdeutschen Tischtennisverbandes zusammen, die für eine Freistellung sorgte.
Am Ende landete der junge Akteur nach drei Niederlagen in der Vorrunde und zwei Siegen in den folgenden Partien auf Rang 26. Die ersten 20 qualifizieren sich für die nächste Runde. „Für Arda ist das auf jeden Fall ein tolles Ergebnis. Er hat in dieser Altersklasse noch ein paar Jahre Zeit“, zeigte sich sein Vater zufrieden mit dem Abschneiden und freute sich über das Lob vom Verband und den Vereinen.
Die beachtlichen Letmather Erfolge im Nachwuchsbereich sind die ersten Ergebnisse einer veränderten Vereinspolitik. Vor einigen Jahren wurde mit dem Rückzug der ersten Mannschaft aus der Verbandsliga beschlossen, die vorhandenen Gelder anders zu verwenden. Seither gehen die Mittel in die Ausbildung qualifizierter Trainer und hochwertige Trainingsstunden. Die erste Mannschaft, die gerade wieder den Sprung in die Landesliga geschafft hat, besteht inzwischen nur aus eigenen Akteuren. Die Zeiten, in denen man Topakteure von außerhalb holte, sind vorbei.
Vier Trainingseinheiten pro Wochen sind Standard
„Wir fordern und fördern“, beschreibt Letmathes Vorsitzender Emre Yenen die Strategie. Vier Trainingseinheiten pro Woche sind Standard, an den Wochenenden wird Zusatztraining mit zum Teil bekannten, auswärtigen Trainern angeboten. Manchmal kommen sogar Nationaltrainer in die Turnhalle an der Kirchstraße. Fünf Nachwuchsmannschaften hat der TTV inzwischen im Rennen – eine davon, die erste Jugend spielt in der NRW-Liga, der höchsten Klasse. Und dabei darf nicht unerwähnt bleiben, dass fast ausschließlich Spieler aus der jüngeren Altersklasse der Schüler hier aktiv sind. Auf diesem höchsten Niveau heißen die Gegner dann auch schon einmal Borussia Düsseldorf.
Von dort kommt auch Falk Linnepe, ein lizenzierter Trainer, der in Letmathe qualifiziertes Training anbietet. Fordern und fördern ist aber auch das Motto des pakistanischen WM-Teilnehmers Ali Faisal, der nicht nur in der ersten Mannschaft des TTV spielt, sondern ebenso wie der ehemalige Zweitligaspieler Sasa Panic den Letmather Nachwuchs trainiert.
Die Ausbildung qualifizierter Übungsleiter hat Priorität
Wir dürfen als kleiner Verein schon ein wenig stolz auf unsere Erfolge im westdeutschen Verband sein, aber wir arbeiten auch daran, dass wir uns weiter verbessern“, sagt Emre Yenen. Der Ausbildung qualifizierter Trainer werde demnach auch künftig das Hauptaugenmerk gelten. Dieser Kurs werde von den Sponsoren konsequent mitgetragen. Doch jetzt gilt die Konzentration erst einmal dem nächsten U13-Ranglistenturnier am nächsten Wochenende in Ostbevern.